Fraktions-Chef Rolf Tups zu den Vorbehalten der CDU:

„Wir als CDU-Fraktion begrüßen, dass die Stadt bei der Digitalisierung der Schulen aus Anlass von Corona Tempo machen will. Doch nach unserer Ansicht sind die Pläne von Oberbürgermeister Geisel für eine digitale Lernplattform und die kurzfristige Anschaffung von 15.000 iPads unausgereift. Der OB macht Schülerinnen und Schülern, Lehrerschaft und Eltern Zusagen, die er so nicht einhalten kann. Seine Ankündigungen in dieser und der vergangenen Woche werfen jede Menge Fragen auf. Darauf gibt es bislang keine Antworten, was Kosten, Konzepte und Umsetzbarkeit betrifft.

Wir fragen uns zum Beispiel: Sollen sich die Abiturientinnen und Abiturienten jetzt zusätzlich noch mit neuen Lernumgebungen beschäftigen? Können 15.000 Endgeräte so schnell geliefert werden, wo der Markt wegen Herstellungsengpässen in Asien und weltweiter Homeoffice-Aktivitäten leergefegt ist? Sind alle betroffenen Schulen internetfähig, und können die Geräte dort personalisiert genutzt werden? Wann werden welche Nutzerinnen und Nutzer vom wem und wie eingewiesen, sobald die Geräte da sind? Warum wurden in diese wichtige Maßnahme der Verwaltung die politischen Gremien bisher nicht einbezogen?

Der Medien-Entwicklungsplan hat einen Horizont von fünf Jahren. In der frühen Ausstattungsphase ist keine Rede vom Einsatz einer Online-Lernplattform. Für OB Geisels Vorstoß fehlt damit die konzeptionelle Grundlage.

Der Plan sieht für 2020 lediglich Ausgaben in Höhe von fünf Millionen Euro vor. Laut unabhängigen Schätzungen belaufen sich die Kosten für alle Maßnahmen aus dem Plan auf 100 Millionen Euro. Dabei würden sich fünf Schülerinnen und Schüler ein Endgerät teilen. Das Geld reicht derzeit also vorn und hinten nicht.“